Was ist der "begehbare Quintenzirkel" - und: "Warum das ganze?"

Olli doziert 2022
Olli doziert 2022

Bei diesem zweitägigen Workshop soll es darum gehen, die Verhältnisse von Akkorden zueinander "geographisch" erfassen zu lernen.

An beiden Tagen werden wir Routinen erarbeiten für ein tiefgehendes Verständnis, was Akkorde in Quint-Nachbarschaft miteinander zu tun haben, wie sich das "Durch-Laufen" gegen den und im Uhrzeigersinn musikalisch anfühlt und was dies ganz grundsätzlich mit den unterschiedlichen Klangcharakteristiken von Klassischer und Rock-Musik zu tun hat. 

 

Alles mit dem Instrument in der Hand

 

Selbstverständlich werden wir uns dabei anschauen, wie eine Quinte "auf dem Griffbrett aussieht", und dabei beiläufig einiges über "die Kreuzchen" (#) verstehen.



Tag 1: Musikstücke "geografisch" erfahren

Der Kurs soll möglichst voraussetzungslos ablaufen.

 

Nach einem kurzen Referat meinerseits über die physikalisch begründete essentielle Bedeutung des Quint-Intervalls

werden wir daher die 12 Töne unseres Musik-Systems entsprechend mit vorbereiteten Karten auf dem Fußboden anordnen.

Schon allein diese Aktion schätze ich als wesentlich nachhaltiger ein als jedes "Geh Du Alter Esel...-Pauken".

 

Dann schreiten wir möglichst einfache Kadenzen ab,

und Ihr alle seid eingeladen, ein Gitarrenstück (bevorzugt in G-Dur oder e-Moll) aus eurem Repertoire mitzubringen.

Die Gruppe wird dann dem harmonischen Ablauf auf der "Landkarte" folgen..


Tag 2: Auf geht die Reise - Wie komme ich in in "weit entfernte Tonarten" - und zurück?

Für den Sonntag ist dann eine mehr experimentelle Navigation vorgesehen.

 

Ihr werdet durch Hören und auch Sehen / Gehen begreifen,

was "harmonische Nähe und Ferne" ist,

und die grundlegenden Techniken lernen, auch zu abwegigeren Akkorden klanglich schlüssig zu modulieren.

 

Ziel: durch aktive praktische Erfahrung "der Modulation den Schrecken nehmen"

 

Auf der ehrgeizigen Agenda habe ich (und als Auslege-"Spielmaterial" vorbereitet):

  • Sekundärdominanten
  • II-V-Verbindungen
  • Dominant-Alterationen, insbesondere
  • verminderte Septakkorde

Den Roten Faden erkennen

 

... mit Tritonus-Substitution / Moll-Subdominante / Neapolitaner lässt sich das Ganze noch nahtlos weiterspinnen;

das wichtigste Anliegen meinerseits aber ist,

 

dass Ihr in diesem Kurs die über Jahrhunderte immer gleichen Prinzipien der Harmonik in unserem Kulturkreis zu erkennen und in Eurem eigenen Musizieren leichtläufig nachzuvollziehen lernt.

 

Konzept: Eher "Fahrschule" als "Musikwissenschaft"...